Restaurierungskonzept am Beispiel einer Wiener Säulenuhr
Messing-Zierelemente
- Abnahme der Messingapplikationen
- Abnahme der Schmutzschicht und Reduktion der Oxidationsschicht mittels Zitronensäure
- Anbringen eines Schutzüberzugs aus säurefreiem, mikrokristallinem Wachs (Cosmoloid H 80)
- Anschließend, leichtes Aufrotieren desselben zur Erhöhung des Glanzgrades
- Anbringen der Messingelemente. Austauschen, der als spätere Zutat zugefügten, aber unggeeigneten Befestigungsmittel
Uhrwerk und Ziffernblatt
- Feuchtreinigung aller Oberflächen mit Ethanol 96%
- Ergänzen fehlender Linsenkopfschrauben aus Messing
Schnitzwerk/Kapitelle
- Feuchtreinigung mit Ethanol 96%, bei hartnäckigen Verschmutzungen kann mit der notwendigen Sorgfalt warmes Wasser Verwendung finden
- Schließen von Ausbrüchen mit Kreidegrund, bestehend aus Bologneserkreide und Hasenleim
- Aufbringen von gelben Poliment auf die Kittungen
- Applikation von Blattgold, anschließendes Polieren mit Achat und anpassen/abmildern des Glanzgrades mittels Leimlösche
Alabastersäulen
- Neuverleimung der Kugelfüsse aus Alabaster
- Reinigung der Säulen mit Ethanol 96%. Wasser bedingt die Umwandlung des Alabasters in Gips!
Spiegel
- Ausbau
- Reinigung mit Wasser
- Neubefestigung und Sicherung mit Klötzchen
Korpus
- Verleimen aller lockeren und losen Holzteile
- Neuverleimung der Rückwand
- Niederleimen hohler Furnierstellen mit Hasenleim unter Zuhilfenahme vorgewärmter Zulagen
- Ergänzen von Fehlstellen durch farblich und hinsichtlich der Maserierung passende Furniere
Oberfläche
- Retusche von Fehlstellen und Ergänzungen auf einer Schellacksperrschicht mit Wasserbeizen
- Regeneration des Schellacküberzugs: Reinigung, Erhöhung des Glanzgrades